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Pension und Zukunftsvorsorge

Schon jetzt an die Pension denken

Es ist ein Thema, vor dem viele die Augen verschließen. Zum einen, weil sie meinen, dass man doch nichts ändern kann. Und zum anderen, weil der Ausblick meist wenig erfreulich ist: die Zukunftsvorsorge. Den meisten Menschen ist klar, dass sie im Alter mit weniger Geld auskommen müssen, als sie während ihres Berufslebens zur Verfügung hatten. Doch wie groß das Pensionsloch wirklich sein wird, wollen die wenigsten wissen.

Ein weiteres Problem, vor dem man gerne die Augen verschließt: Da unsere Lebenserwartung ständig steigt, werden auch die Kosten für die Betreuung nicht mehr so rüstiger Menschen zunehmen. Bislang übernimmt der Staat die Kosten der Pflegeversorgung alter Menschen. Doch wie lange noch?

Weniger Erwerbstätige. Klar ist: Vom Staat darf man sich immer weniger Unterstützung erwarten. Zwar ist das staatliche Pensionssystem, das über den Weg des Umlageverfahrens die Pensionen der nicht mehr Erwerbstätigen finanziert, ein höchst sinnvolles System. Aber es stößt an seine Grenzen. Die Zahl der nicht mehr Erwerbstätigen nimmt kontinuierlich zu. Bereits 2030 wird ein Erwerbstätiger mit seinen Sozialversicherungsbeiträgen zwei Pensionisten finanzieren müssen. Und die Bereitschaft des Staates, Zuschüsse zu den Pensionen zu leisten, sinkt.

Kein Weg führt an einer Erhöhung des Pensionsalters vorbei. Der Rentenbeginn wurde auf 67 Jahre angehoben. Durch diese Maßnahme hofft man, die Renten bis zum Jahr 2030 einigermaßen abgesichert zu haben.

Früher Start. All das zeigt: Private Vorsorge tut in Zukunft immer mehr not. Und: Je früher man damit beginnt, umso besser. Ein Beispiel: Wenn jemand bei der Geburt seines Kindes bis zu dessen 25. Geburtstag jeden Monat 30 Euro in eine Lebensversicherung einzahlt - und danach das Kapital in der Versicherung liegen lässt erhält das Kind bei seinem Pensionsantritt eine zusätzliche monatliche Rente von rund 240 Euro. Beginnt man erst zum 25. Geburtstag mit der Altersvorsorge und zahlt 40 Jahre lang - also bis zu seinem Pensionsantritt - 30 Euro, erhält man trotz doppelt so langer Anspardauer nur rund 105 Euro im Monat. Dieses Beispiel zeigt, wie stark der Zinseszinseffekt ist. Auch wenn private Lebensversicherungen durch die aktuelle Senkung des Garantiezinses wenig attraktiv erscheinen, sollte man ihre langfristige Wirkung beachten.

Je früher man mit der Prämienzahlung für eine private Zusatzvorsorge beginnt, desto besser ist der Ertrag. Der Zinseszinseffekt bringt bei einem Vertrag, der nur von der Geburt bis zum 25. Lebensjahr läuft, eine doppelt so hohe Zusatzpension, als wenn man erst mit 25 beginnt und bis zum Pensionsantritt die gleiche Prämie einzahlt. Die staatlichen Pensionen werden durch die demografische Entwicklung von Erwerbstätigen und Pensionsbeziehern belastet.

Ein weiterer wichtiger Faktor wird die betriebliche Pensionsvorsorge sein. Nur wenn es auch in Unternehmen entsprechende finanzielle Unterstützungen für Mitarbeiter gibt, kann die Pensionslücke einigermaßen geschlossen werden. Durch eine Erhöhung der Beträge für die steuerliche Absetzbarkeit von Beiträgen von Unternehmen zur Zukunftsvorsorge könnte die zweite Säule massiv gestärkt werden. Denn nur mit dem staatlichen System, der privaten und der betrieblichen Vorsorge kann es gelingen, das Pensionsloch zu schließen.

Bildnachweis: FreeImages.com / Helmut Gevert