Rettet Ökostrom unseren Planeten?
Etwa 40 % des Stroms in Deutschland stammte 2018 aus erneuerbaren Energien (Quelle: Fraunhofer-Institut). Das ist mehr als doppelt so viel wie noch vor 10 Jahren. Dennoch kommt immer noch ein Viertel aus Braunkohle und 13 % aus Atomenergie. Der Trend geht in eine eindeutige Richtung, was hat aber der Verbraucher dazu beigetragen?
95 % der Deutschen sind laut einer Umfrage der Funke Mediengruppe für den Ausbau erneuerbarer Energien. Kohlestrom findet kaum jemand attraktiv und zu Atomkraft haben die meisten auch eine klare Meinung. Dennoch handeln viele Menschen inkongruent zu ihrer Einstellung. Es ist aber nicht so, dass die Menschen nicht mehr Geld für Kohlestrom zahlen würden. Im Gegenteil, der Schutz der Umwelt ist den Verbrauchern einiges Wert, der Konsum von nachhaltig produzierter Waren hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Viele Konsumenten wissen einfach nicht wo ihr Strom herkommt.
Doch schauen wir uns das ganze einmal genau an: Was wir einen Einfluss hat der Endverbraucher darauf, die Umwelt zu schützen?
Laut dem WWF verschwindet jede Minute eine Fläche Regenwald die 35 Fußballfeldern entspricht. Dadurch wird tonnenweise CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Um das zu verhindern, sollte man vor allem weniger Fleisch essen, da die größten Flächen für Rinderweiden und Sojafelder die als Tierfutter-Plantagen dienen, abgeholzt werden. Viele Menschen essen aber sowieso schon wenig Fleisch und ernähren sich bewusst.
Auch auf Inlandsflüge verzichten viele Menschen freiwillig und auch beim Urlaub wird auf Umweltschutz geachtet. Kreuzfahrten sind nicht mehr so attraktiv und bei Langstreckenflügen sind sich die Menschen bewusst, dass sie der Umwelt schaden. Bio-Hotels wären am Anfang des Jahrtausends wohl undenkbar gewesen. Viele Verbraucher geben auch an, dass sie das Auto nur nutzen, wenn es unbedingt notwendig ist.
Wie bewusst sind sich die Verbraucher aber darüber, was für einen Einfluss sie mit der Wahl ihres Stromanbieters haben?
Ökostrom beeinflusst die Umwelt auf mehreren Ebenen positiv. Zum einen ist das natürlich ein klares Zeichen für Stromunternehmen: Wenn diese sehen, dass Verbraucher Angebote nutzen, die explizit Ökostrom versprechen, werden diese sich darum bemühen, auch weiterhin ein großes Angebot in diesem Spektrum zu haben.
Des Weiteren ist es ein Zeichen an die Regierung. Wenn diese sieht, dass den Bürgern Ökostrom sehr wichtig ist, stimmt sie möglicherweise trotz Lobbyisten für strengere Gesetze und eine schnellere Abschaltung von Kohlekraftwerken.
Als letzter Punkt ist es eine wichtige Voraussetzung für die Umweltfreundlichkeit von Elektroautos. Nur wenn diese auch Strom aus erneuerbaren Energien beziehen, sind diese auch wirklich umweltfreundlich.
Dass es möglich ist, verantwortungsvoll Strom zu erzeugen, zeigt zum Beispiel Brasilien. 80 % des Stroms kommt hier aus Wasserkraft. Einzelne Wasserkraftwerke produzieren 11 Mal so viel Strom wie ein Atomkraftwerk.
Es ist also auf jeden Fall möglich, dass Deutschland den Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien erneut verdoppelt. Vorausgesetzt natürlich, die Verbraucher setzen weiterhin die richtigen Zeichen. Der Schritt zum Ökostromanbieter ist schon mal der Schritt in die richtige Richtung und trägt vielleicht sogar zur Rettung der Erde bei. Nur wenn jetzt die richtigen Vorkehrungen getroffen werden, ist unser Planet auch in den nächsten Jahrzehnten weiterhin für uns Menschen bewohnbar.
Autor: fametext. Bildnachweis: Pixabay / andreas160578.