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Ernährungsmythen aufgedeckt

Die Welt der Ernährungsmythen

Grundsätzlich scheint allgemein bekannt zu sein, was gesund und was ungesund ist. Doch manchmal scheiden sich die Geister. Und: So mancher Irrglaube zur Ernährung hält sich hartnäckig, obwohl längst bewiesen wurde, dass er nicht zutrifft. Hier erfahren interessierte Leserinnen und Leser etwas über die gängigsten Ernährungsmythen.

5 am Tag

Viele Menschen sind auf der Suche nach gesunden Ess- und Ernährungsgewohnheiten. Der Aufeinanderprall diverser Ernährungsideologien, die Fitness und Gesundheit versprechen, lässt dann nicht lange auf sich warten. Doch viele von ihnen entbehren jeden wissenschaftlichen Beweises. Die Ernährungsforschung liefert keine Kausalitäten - Ursache-Wirkungs-Beziehungen -, sondern lediglich Korrelationen. Es handelt sich um statistische Zusammenhänge zur Erstellung von Hypothesen. Eine von ihnen: Je mehr Pflanzenkost, desto gesünder. Es heißt, man solle täglich fünfmal Obst und/oder Gemüse essen. Tatsächlich aber gibt es keinen Beweis, dass fünf Obst- beziehungsweise Gemüseportionen pro Tag die Gesundheit der Bürger fördern. Ernährungsstudien können schlichtweg keine Korrelation zwischen Obst-/Gemüsekonsum und Gesundheitszustand aufzeigen.

Fett und Salz

Es sei festgestellt: Viele Ratschläge zur Ernährung kann man getrost vergessen. Wieder andere sind tatsächlich sinnvoll. Ein Irrtum, der sich besonders hartnäckig hält, ist der, dass Butter mehr Kalorien liefere als Margarine. Denn: Beide Streichfette enthalten etwa gleich viel Fett und Kalorien. Butter ist naturbelassen und leicht verdaulich. Sie enthält allerdings auch Cholesterin und gesättigte Fettsäuren. Margarine aus pflanzlichen Ölen und Fetten enthält viele ungesättigte Fettsäuren, die - zu recht - als gesünder gelten.

Damit zum nächsten Ernährungsmythos: Fett ist böse und ungesund. Unsinn! Fette mit Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind sogar lebensnotwendig. Sie finden sich vor allem in Rapsöl. Empfehlenswert ist auch Olivenöl, das sich übrigens - entgegen eines besonders hartnäckigen Irrglaubens unter den Ernährungsmythen - durchaus eignet zum Anbraten.

Bereits besonders lange diskutieren Forscher und Ernährungswissenschaftler über den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Blutdruck. Hier lohnt sich Vorsicht. Denn: Mittlerweile gilt es als bewiesen, dass Menschen mit geringem Salzkonsum auch ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben. Mehr als die Hälfte der Menschen mit erhöhtem Blutdruck reagiert auf Salz mit einem Anstieg der Blutdruckwerte.

Honig und Schokolade

Auch Süßes, so beispielsweise Schokolade oder Süßungsmittel, ist betroffen von Vorurteilen und Ernährungsmythen. So gilt Honig als gesünder als Kristallzucker. Er fördert jedoch genauso wie normaler Zucker Karies - ist allerdings ein Naturprodukt. Die Wahl zwischen Honig und Zucker ist und bleibt daher eine Geschmacksfrage. Ebenso lässt sich die Theorie glücklichermachender Süßigkeiten wie Schokolade widerlegen. So viel Schokolade, dass sie glücklich macht, kann man nämlich gar nicht essen. Der Glückseffekt basiert eher auf der Tatsache, dass Kekse, Schokopudding und Co. häufig belohnend eingesetzt werden. Der Glückskick ist also nicht physisch, sondern psychisch begründet.

Buchtipp: Die Forscher haben die bedeutesten Ernährungsmythen in einem neuen Buch zusammengefasst - 100 Ernährungs-Mythen.

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